Junge Architektinnen und Architekten werden ausgezeichnet

Das Büro Alma Maki gewinnt Foundation Award 2018

Wofür steht Ihr? Das wollte der Foundation Award von jungen Architekturbüros wissen. Der Nachwuchspreis blickt nicht allein aufs Werk der teilnehmenden Büros, sondern interessiert sich auch für ihr Selbstbild und ihre Haltung. Der erste Preis ging an das Büro „Alma Maki“ aus Basel, der zweite an die Architekten Kummer/Schiess und der dritte Platz an das Duo von AM Architects.

Junge Architektinnen und Architekten werden ausgezeichnet
Die Bauaufgabe war der Umbau die Erweiterung eines Wohnhauses, um einer vierköpfigen Familie mehr Platz zu schaffen.

Der Schweizer Architektur neue Wege eröffnen

Mit den zahlreichen Eingaben lag das gesamte Panorama junger Schweizer Architektur auf dem Tisch, was der Jury die Auswahl aus den hochklassigen Eingaben nicht einfach machte. Die Messlatte liegt hoch, denn die Teilnehmer sollen „in ihrer Arbeit die Konturen eines zukünftigen Potentials erkennen lassen, das den Mainstream überschreitet und der Schweizer Architektur neue Wege eröffnen kann,“ wie Andreas Ruby, Direktor des S AM Schweizerisches Architekturmuseum, in seiner Eigenschaft als Jurymitglied feststellt.

Das Büro Alma Maki, Gewinner des Foundation Award 2018
Das Büro Alma Maki, Gewinner des Foundation Award 2018, wurde 2013 von Friederike Kluge und Meik Rehrmann gegründet.

Das Büro als Person

Der erste Preis ging an das Büro „Alma Maki“ aus Basel. Alma Maki wurde 2013 von Friederike Kluge und Meik Rehrmann gegründet. Seit Sommer 2017 ist Mathias Duffner mit im Team. Alma Maki hat seit 2013 eine Reihe von kleineren Projekten fertig gestellt und die Architekten machten sich die Hände schmutzig, denn sie waren in fast allen Projekten im Innenausbau auch handwerklich tätig. So auch beim eingereichten Projekt, dass der Jury besonders gefiel.

Das Büro Alma Maki, Gewinner des Foundation Award 2018
Der 1. Preis bekommen Mathias Duffner, Friederike Kluge und Meik Rehrmann. Überreicht wird er von Charles Ganz von swiss-architects.com

Das Film-Portrait der aktuellen Preisträger ist Teil des Preises, der insgesamt mit Sachpreisen im Wert von 17'000 Franken dotiert ist, und wird von art-tv.ch, der Plattform für Kulturfernsehen im Netz, professionell produziert.

Die Bauaufgabe war nicht einfach: Ein zweigeschossiges Backsteingebäude, das mit seinen 45 qm Wohnfläche und winzigen Zimmern für die vierköpfige Familie zu klein wurde, sollte erweitert werden. Belichtet wird der Wohnraum über drei kleine, begrünte Lichthöfe, welche den introvertierten Wohnraum belüften und optisch vergrößern. Die Baumaßnahme wird nun der Familie ein zukünftiges Wohnen auf immerhin 70 qm ermöglichen.

Die Bauaufgabe war nicht einfach
Ein zweigeschossiges Backsteingebäude von 1890 in Mainz, das mit seinen 45 qm Wohnfläche für die vierköpfige Familie zu klein war, wurde erweitert.

Die Jury überzeugt die Arbeitsweise und die Arbeit von Alma Maki, denn sie zeigt auf, wie man den „social turn“ aktiv mitgestalten und zukünftig den Beruf des Architekten verstehen kann: unkonventionell, grenz- und disziplinüberschreitend – und für die Sache kämpfend.

Gewinnen oder nicht
Die Zweitplatzierten Kummer/Schiess bearbeiten ein Kaleidoskop von eindrücklicher Breite, wobei jedes einzelne Projekt eine Qualität, Eigenständigkeit und Klarheit hat, die seinesgleichen sucht.

Gewinnen oder nicht

Der zweite Platz geht an das Büro Kummer/Schiess. Luc Kummer und Martin Schiess dienen offene Wettbewerbe als Vehikel, um – losgelöst von Konventionen – eigens definierte Themen zu untersuchen. Wie die beiden Architekten selbst sagen: „Konsequenterweise und unserer Philosophie folgend streben wir in unserer Situation keine direkten Bauaufträge an, sondern fokussieren uns auf die theoretische Projektbearbeitung.“

La rade, Genf, 2017
La rade, Genf, 2017: Die Nutzungsmischung und -überlagerung mit ihrer vielschichtigen Lesbarkeit lassen die Uferzonen des Genfer Seebeckens zu einem faszinierenden Raum mit didaktischen und sozialen Qualitäten werden.
Der zweite Platz geht an das Büro Kummer/Schiess
Luc Kummer und Martin Schiess bekommen ihre Auszeichnung von Philippe Jorisch von JOM Architekten, den Vorjahresgewinnern.

Müllcontainer diskret getarnt

Auf dem dritten Platz sind Ji Min An und Philippe Müller von AM Architects. Das sympathische Duo überzeugte mit seinem Projekt „House of Trash“. Die Aufgabe war, einige Müllcontainer im öffentlichen Raum unsichtbar zu machen. Andreas Ruby, Direktor des S AM Schweizerisches Architekturmuseum, beschreibt das Projekt in seiner Laudatio so: „Ein hauchzartes Stahldach mit der unaufdringlichen Eleganz einer 50er-Jahre-Tankstelle schwebt derart diskret über den Müllcontainern […] Die Jury meint: gerne mehr davon!“

Müllcontainer diskret getarnt
Auf dem dritten Platz sind Ji Min An und Philippe Müller von AM Architects.
uf dem dritten Platz sind Ji Min An und Philippe Müller
Ji Min An und Philippe Müller von AM Architects erhalten ihren Preis von Andreas Ruby, Direktor des S AM Schweizerisches Architekturmuseum.
„House of Trash“
Das Duo von AM Architects überzeugte mit seinem Projekt „House of Trash“, das elegant eine Ansammlung von Müllcontainern verbirgt.
Junge Architektinnen und Architekten werden ausgezeichnet
Die Preisverleihung des Foundation Award fand während der Messe Swissbau statt.

Der Preis für Jungarchitekten

Der Foundation Award zeichnet einmal im Jahr drei junge Architekturbüros aus. Ihre Gründung darf nicht länger als vier Jahre zurückliegen. Der Sieger erhält eine moderne IT-Infrastruktur und viel Publizität im Gesamtwert von über 17.000 Franken. Das Büro auf dem 2. Rang erhält 4.000 Franken, jenes auf dem 3. Rang 3.000 Franken.
Die Jury des Foundation Award stützt sich bei ihrer Beurteilung auf das eingereichte Büroprofil der Teilnehmer, das knapp und mit wenigen Projekten das Besondere des Büros darstellt. Sie bestand aus den beiden hochkarätigen Architektinnen Prof. Astrid Staufer (TU Wien) und Prof. Annette Spiro (ETH Zürich), dem letztjährigen Gewinner Philippe Jorisch (JOM Architekten) sowie drei Vertretern der Trägerschaft: Andreas Ruby (S AM), Jenny Keller (swiss-architects.com) und Axel Simon (Hochparterre, Leitung der Jury).

Die Trägerschaft des Awards bilden der Software-Distributor ComputerWorks, die Architektenplattform swiss-architects.com, der Schweizer Online-Kultursender art-tv.ch, der Hardwarehersteller HP Hewlett Packard, das S AM Schweizerisches Architekturmuseum, die Messe Swissbau und Hochparterre, der Verlag für Architektur, Planung und Design.

Abgabetermin für den nächsten Foundation Award 2019 ist der 31. Oktober 2018. Teilnahmebedingungen und weitere Informationen unter:

Nach der Preisverleihung
Nach der Preisverleihung trafen sich die aktuellen und die bisherigen Preisträger zu einem gemeinsamen Abendessen und liessen den Abend fröhlich ausklingen.