Architekturstudent spielt BIM-Planung mit Vectorworks durch

Wegweisende Bachelorarbeit

Noch hat es keinen festen Platz in jedem Lehrbuch, das Kapitel, das eine erfolgreiche BIM-Projektplanung in allen Einzelheiten behandelt.
Im Gegenteil, man muss sich die Informationen, noch dazu oft wiedersprüchliche, aus verschiedenen Quellen zusammensuchen.
Das hat den Architekturstudenten Carlo Galatioto von der Berner Fachhochschule BFH nicht davon abgehalten, eine wegweisende Bachelorarbeit zum Thema BIM zu verfassen. Für das Erstellen des 3D-Architekturmodells setzte er Vectorworks ein.

3-D Gebäude in Strasse © Courtesy of Giles Keyte

Detailreiches Projekt nach BIM-Kriterien geplant

Betreut wurde Galatioto von den beiden BIM-Experten Prof. Friedrich Häubi und Prof. Albin Zellweger. Ziel der Arbeit war, ein Projekt nach BIM-Kriterien realistisch durchzuspielen, also unter Einbeziehung unterschiedlicher Gewerke, der Verwendung verschiedener Softwareprodukte und einem umfangreichen Datenaustausch.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war das Thema Level of Details (LoD), also in welcher Phase das BIM-Modell wie detailliert sein soll. Galatioto ging vom Normalfall aus, bei dem alle Projektbeteiligten jeweils mit ihren eigenen 3D-Modellen arbeiten, was einem typischen Open BIM Workflow entspricht. Dafür verwendete er das Referenzmodell-Konzept.
Mit einer Model-Checker-Software, in diesem Fall Solibri, wurde das Gebäudemodell auf seine technische und funktionale Machbarkeit hin kontrolliert. So wurden fehlende Aussparungen für Lüftungsschächte ermittelt, Fluchtwegdistanzen überprüft, Belichtungsvorgaben oder die Einhaltung des Raumprogramms maschinell kontrolliert.

Vielseitiger Nutzen mit BIM

Galatioto zeigt in seiner Arbeit mit ihrem erstaunlich hohen Ausarbeitungsgrad, dass mit der BIM-Methode ein vielseitiger Nutzen erzielt werden kann und auch Vectorworks-Anwender ohne BIM-Erfahrung die Möglichkeit haben, diese Planungsmethode mit einem vertretbaren Aufwand kennenzulernen und von ihren Vorzügen zu profitieren.
Seine Arbeit wurde als „Beste Abschlussarbeit“ im Fachbereich Architektur der BFH im Jahr 2015 mit dem Preis der Stadt Burgdorf ausgezeichnet.