STEINHOFFarchitekten, Nordkirchen

Erstes öffentliches Gebäude aus dem 3D-Drucker

STEINHOFFarchitekten aus Nordkirchen planen derzeit ein innovatives Vereinsheim für den SC Capelle, das ab März 2023 im 3D-Betondruckverfahren realisiert werden soll. Büroinhaber Dipl.- Ing. Lothar Steinhoff und Bauzeichnerin Daniela Kuropka berichten, wie sie dabei vorgehen und wie Vectorworks sie im Prozess unterstützt.

Erstes öffentliches Gebäude aus dem 3D-Drucker
© STEINHOFFarchitekten

Planung mit Vectorworks seit über 20 Jahren

STEINHOFFarchitekten planen bereits seit über 20 Jahren mit Vectorworks. „Für uns gibt es kein anderes Programm, wir sind damit einfach ‚groß‘ geworden“, erzählt Büroinhaber Dipl.-Ing. Lothar Steinhoff. Bei der Planung mit Vectorworks war für das Büro besonders die Zusammenarbeit mit ComputerWorks und dem lokalen Vectorworks-Partner extragroup in Münster eine große Hilfe. „Man kann immer jemanden erreichen, der sich mit der Thematik auseinandersetzt und hilft. Zudem gibt es die Möglichkeit der Schulungen und Tutorials, die sehr helfen.“

Das Vereinsheim ist das erste öffentliche Gebäude in Deutschland, das im 3D-Betondruckverfahren realisiert wird. Dipl.-Ing. Lothar Steinhoff: „Wir wollen nachweisen, dass es sich wirtschaftlich lohnt zu drucken statt ausschließlich konventionell zu bauen. Im Rahmen des Forschungsprojektes erarbeiten wir derzeit einen Planungsleitfaden für Kolleg:innen. Zudem entwickeln wir ein Kompetenzzentrum für digitalisierte Planungsprozesse und nachhaltiges Bauen. Wir versuchen, den 3D-Druck für die Zukunft zu festigen und Kompetenzen zusammen zu bringen.“

„Das neue Vereinsheim mit 370 m2 Nutzfläche auf zwei Geschossen wird in ungefähr 200-220 Stunden gedruckt“, berichtet Daniela Kuropka. Derzeit ist es möglich, etwa 60-80 cm pro Tag in die Höhe zu drucken. Aufgrund des Abbind-Prozesses ist das Gebäude in zwei Druckbereiche eingeteilt, welche im Wechsel gedruckt werden.

Perspektive des Vereinsheims
Perspektive des Vereinsheims
© STEINHOFFarchitekten

NACHWUCHS FÖRDERN FÜR DIE ZUKUNFT

„Noch ist es experimentelles Bauen, das wird es aber nicht bleiben. Unser Plan ist es, Handwerk und Digitalisierung als Kombination nahe zu bringen. Mensch und Maschine sollen Hand in Hand arbeiten und zwar mit Freude. Wir müssen dem Fachkräftemangel entgegenwirken und die Baustelle für die jüngere Generation wieder attraktiver gestalten. Es gibt einige Unternehmen, die den Bau fördern und großes Interesse daran haben. Wir müssen und wollen die Unternehmen also darauf vorbereiten“, so der Büroinhaber.

Da das Büro auch in Zukunft 3D-Druck-Projekte realisieren möchte, wird hierfür bereits der Weg vorbereitet, indem es den Nachwuchs fördert. „Wir gehen bereits in Schulen und Unternehmen, um zu informieren. Jetzt gilt es, die kommenden Fachkräfte zu inspirieren und integrieren. In vier Jahren möchten wir mit den ersten Auszubildenden arbeiten, die sich mit dem 3D-Betondruck auseinandersetzen“, berichtet Dipl.-Ing. Lothar Steinhoff.